Sind wir doch mal ehrlich: Routinen gehen einfach. Wenn ich an eine Tüte Chips zur Vorabendserie denke oder an eine Guten-Morgen-Zigarette auf dem Balkon nach dem Aufstehen – das ist doch easy. Die Chips essen sich ja quasi von alleine und die Zigarette zündet sich gefühlt von selbst an und nimmt mich einfach mit auf den Balkon. Das passiert alles ganz automatisch, ganz ohne mein Zutun. Routine eben. Herrlich.
Die Verlockung und die Falle der Routine
Aber wehe dem, der an der Routine etwas ändern will. Oder gar eine neue Routine etablieren möchte. Da zeigt sich schnell: So cool sind unsere Routinen gar nicht, und auch nicht so einfach gestrickt. Zumindest nicht alle.
Eins steht schnell fest: Um ein Verhalten zu einer Routine zu machen, müssen wir es sehr oft ausgeübt haben. So oft, dass sich in unserem Hirn erst ein kleiner Pfad, später ein Weg, irgendwann eine Straße und am Ende eine Autobahn gebildet hat. Ein Fahrwasser sozusagen, in dem zu fahren sich bekannt und sicher anfühlt, dem wir aber auch bald nicht mehr entkommen können oder wollen.
Bei den Chips erscheint das schüssig. Die schmecken gut. Die kann man prima zum Film knabbern. Und weil man in der Kindheit auch gerne mal mit Essen gelobt wurde, haben sie sogar eine Art Belohnungscharakter. Nach einem anstrengenden Tag liegt es also schnell auf der Hand, dass die Tüte Chips zum Fernsehabend passt – und nach einiger Zeit nicht mehr davon loszulösen ist, ob wir wollen oder nicht.
Vom ersten Versuch zur festen Routine
Bei der Zigarette am Morgen ging das vermutlich nicht ganz so einfach. Es wird mir wohl kaum jemand erzählen wollen, dass die erste Zigarette schon fantastisch war. Hier gab es zunächst vermutlich andere Gründe weiterzumachen. Doch mit ein wenig Mühe gelang es auch hier, eine Routine zu entwickeln. Und so hat es sogar die Zigarette am Morgen in die täglichen Routinen geschafft.
Erstaunlich, oder? Wie leicht das geht, mit diesen Routinen. Erst ein kleiner Pfad, dann eine breitere Straße, schließlich eine Autobahn – fertig ist die Gewohnheit.
Der schwierige Weg raus aus alten Gewohnheiten
Was aber, wenn Sie plötzlich nicht mehr auf dieser Autobahn fahren wollen? Wenn Ihnen das Fahrwasser nicht mehr gefällt? Wenn die Chips Sie dick und die Zigaretten Sie krank machen? Dann müssen alte Routinen unterbrochen und neue Routinen etabliert werden. Und schnell merken wir, dass das eben gar nicht so leicht ist. Denn unser Gehirn hat im Laufe unseres Lebens schon viele Autobahnen gebaut. Und will natürlich auch nur auf diesen fahren.
Verändern und dranbleiben: Der Prozess neuer Routinen
Unser ganzes Leben schreit sozusagen nach Routine. Wir machen Dinge so lange, bis sie endlich zur Routine werden – im Guten wie im Bösen. Hauptsache, die Wege gehen sich wie von alleine. Leider fällt es uns bei den Bösen offenbar leichter.
Aber eben diese Erfahrung aus unseren schlechten Gewohnheiten sollten wir mitnehmen auf unsere Reise zur Entwicklung und Etablierung von neuen Gewohnheiten. Denn was haben wir gemacht? Wir sind dran geblieben. Durch ständiges Wiederholen wurde unser Verhalten schließlich zur Gewohnheit. Und das geht eben nicht nur im Bösen – sondern auch im Guten. Dranbleiben ist das Credo.
Wenn wir etwas verändern wollen, geht das nicht von heute auf morgen. Wir müssen unser Verhalten ändern. Wir müssen unser festes, breites, bequemes Fahrwasser verlassen und auf einem neuen kurvigen, huckeligen Pfad beginnen, etwas Neues zu tun. Und diesen Weg müssen wir so lange gehen, bis er gerader und ebener wird. Später wird er breiter und irgendwann wieder zu einer Autobahn, die es leicht zu befahren geht. Das klingt anstrengend. Und was soll ich sagen: Es ist anstrengend. Aber es lohnt sich. Denn wir schreiben unsere eigene Geschichte jeden Tag neu. Und das sollten wir niemals vergessen!
Neue Routinen schaffen
Wenn Sie merken, dass Ihr gewohntes Verhalten Ihnen nicht guttut, dass Sie sich Veränderung wünschen und Gewohnheiten unterbrechen möchten oder müssen, dann lade ich Sie gerne zu einem kostenlosen Erstgespräch ein. Gemeinsam können wir daran arbeiten, alte Muster zu durchbrechen und neue Verhaltensweisen zu etablieren. Mit genug Training und Geduld können diese neuen Verhaltensweisen ebenfalls zu Routinen werden, die Ihnen guttun und Ihr Leben erleichtern.
Denn der erste Schritt, sich Hilfe zu holen, ist oft bereits die erste Unterbrechung einer schlechten Gewohnheit. Ich freue mich auf Sie!