Egal, was passiert – immer wieder heißt es: durchatmen, wegatmen, in den Boden atmen. Hauptsache atmen. Doch warum eigentlich?
Atmen – die universelle Lösung?
Eine gute Frage. Denn Atmen scheint in vielen Situationen die Antwort zu sein – ob beim Yoga oder vor einem Auftritt auf der Bühne, bei einer beginnenden Panikattacke oder als Entspannungsübung. In der Therapie, kurz vor dem Sprung vom Zehn-Meter-Brett oder sogar bei der Geburt. Werdende Mütter besuchen oft sogenannte Hechelkurse, um das Atmen zu lernen und so stressfreier durch die Geburt zu kommen.
Atmen als Geheimrezept? Echt jetzt? Und dann auch noch atmen lernen?
Wo doch das Atmen genau das ist, was noch keiner von uns lernen musste. Wir kommen auf die Welt – und wir atmen. Ohne Kurs, ohne Instruktion, ohne Regelwerk. Wir tun es einfach. Wir müssen uns nicht daran erinnern, es zu tun. Wir können es von Geburt an – intuitiv. Unsere Atmung funktioniert wie von selbst, sogar im Schlaf. Ganz automatisch. Wie unser Herzschlag.
Bewusst atmen – ein kleiner, aber wirkungsvoller Einfluss
Im Gegensatz zum Herzen können wir unsere Atmung bis zu einem gewissen Grad aktiv beeinflussen. Wir können zum Beispiel schnell oder langsam atmen. Wir können die Luft anhalten, wenn es draußen stinkt. Wir können sie länger oder kürzer anhalten – je nach Übungsstand. Aber wir können sie nicht so lange anhalten, bis wir ersticken. Denn komplett unterdrücken können wir sie nicht – irgendwann setzt sie wieder ein, und die Atmung tut wieder das, was sie tun muss. Nämlich atmen.
Genau dieser kleine Einflussbereich ist es, von dem alle sprechen. Denn wir haben mehr Kontrolle über unsere Atmung, als wir oft denken:
- Wir entscheiden, ob wir tief oder flach atmen.
- Wir bestimmen, ob wir in die Brust oder in den Bauch atmen.
- Wir können kürzer ein- und länger ausatmen – oder umgekehrt.
- Und wir können unseren Atem bewusst beobachten.
Und das Interessante daran ist: Wenn wir es richtig machen, bringt uns Atmen Entspannung, innere Ruhe und Gelassenheit.
Der Atem – unser stiller Begleiter
Unser Atem begleitet uns von der ersten Sekunde unseres Lebens bis zum letzten Atemzug. Doch er ist mehr als nur eine Selbstverständlichkeit. Er steht in direkter Verbindung mit unserem vegetativen Nervensystem – und kann beeinflussen, wie es uns geht.
Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Hauptakteuren:
- Der Sympathikus versetzt uns in Alarmbereitschaft und hilft uns, auf Gefahren zu reagieren.
- Der Parasympathikus sorgt für Entspannung und Regeneration.
Mehr dazu erkläre ich im nächsten Blogbeitrag. Für heute bleibt wichtig: Durch bewusstes Atmen können wir auf unser vegetatives Nervensystem einwirken. Wir können unseren Körper und Geist beruhigen – oder, wenn wir unbewusst atmen, unsere Anspannung verstärken.
Richtiges Atmen kann gelernt werden
Falls Sie sich in stressigen Situationen dabei ertappen, dass Ihr Atem hektisch, flach und schnell wird und Sie keine Ruhe finden, dann lassen Sie uns gerne darüber sprechen. Vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch – ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und gemeinsam mit Ihnen Ihren Weg zu mehr Ruhe, Gelassenheit und Wohlbefinden zu finden.