Falls Sie sich schon einmal mit dem Thema Stress beschäftigt haben, ist Ihnen bestimmt der Säbelzahntiger begegnet. Dieses Raubtier steht sinnbildlich für die Gefahren, mit denen unsere Vorfahren in der Steinzeit konfrontiert waren – der perfekte Auslöser für die klassische Stressreaktion.
Damals bedeutete der Säbelzahntiger akute Lebensgefahr. Um zu überleben, hat der Mensch Strategien entwickelt, die ihn auf Flucht, Angriff oder Starre programmierten. Was genau in unserem Körper passiert und warum uns diese Urzeit-Mechanismen heute das Leben manchmal schwer machen, möchte ich Ihnen hier näherbringen.
Cortisol: Unser körpereigenes Alarmsignal
Immer wenn der Säbelzahntiger auftauchte, schüttete der Körper Cortisol aus – ein Stresshormon, das wie ein Turbo für die Alarmbereitschaft wirkt. Es brachte den Sympathikus auf Hochtouren (das ist sozusagen das „Gaspedal“ des Körpers) und legte gleichzeitig den Parasympathikus lahm (die „Bremse“ für Entspannung).
Das Ergebnis war ein hochgefahrener Körper:
- Der Puls raste.
- Die Atmung wurde hektisch und flach.
- Blutdruck und Herzschlag schossen in die Höhe.
Alles war darauf ausgelegt, uns entweder angreifen oder fliehen zu lassen – „Fight“ oder „Flight“. Vielleicht haben Sie davon schon gehört.
Doch nicht immer waren Angriff oder Flucht eine Option. Und genau dann kam die dritte Strategie ins Spiel: Freeze.
Freeze: Die clevere (und manchmal hinderliche) Starre
Wenn unsere Vorfahren keinen Ausweg fanden, schaltete der Körper in den „Freeze“-Modus – eine Art Schockstarre. Die Muskeln wurden gelähmt, der Mensch stellte sich „tot“. Das klingt merkwürdig, war aber ein cleverer Trick: Ein regungsloses Ziel ist für ein Raubtier oft unattraktiv.
Das hat damals durchaus funktioniert, aber heute? Heute begegnet uns kaum noch ein Säbelzahntiger. Trotzdem reagiert unser Körper bei Stress oft genauso wie vor tausenden Jahren. Das Problem: Die Stressauslöser von heute sind nicht mehr so klar erkennbar.
Moderne Säbelzahntiger: Sie sind überall
Der Säbelzahntiger von heute trägt andere Masken. Er steckt im klingelnden Handy, im unaufhörlichen Piepen von Waschmaschinen, im Lärm des Verkehrs, in ständigen E-Mails und WhatsApp-Nachrichten. Diese kleinen, verkleideten Raubtiere lauern überall – und unser Körper reagiert jedes Mal, als hinge unser Leben davon ab.
Das führt dazu, dass wir oft dauerhaft in Alarmbereitschaft sind. Kein Wunder, dass wir uns erschöpft, gereizt und angespannt fühlen.
Unser Körper hinkt der Zeit hinterher
Hier liegt das eigentliche Problem: Während sich die moderne Welt in den letzten Jahrzehnten rasant verändert hat, ist unser Körper noch im Steinzeit-Modus. Früher konnte man nach einer Begegnung mit dem Säbelzahntiger durchatmen, weil die Gefahr vorbei war. Heute hört das Stresslevel aber kaum noch auf – denn die Auslöser kommen nicht einmal am Tag, sondern ständig.
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir hilflos sind. Es gibt Wege, den modernen Stress zu meistern.
Was Sie tun können
Wir können die heutige Welt nicht ändern – aber wir können lernen, besser mit ihr umzugehen. Wie das geht? Hier ein paar Ansätze, die wirklich helfen:
- Achtsamkeit üben: Lernen Sie, Stressmomente bewusst zu erkennen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
- Bewusste Pausen machen: Legen Sie das Handy beiseite, schalten Sie den Laptop aus und nehmen Sie sich Zeit für sich selbst.
- Stressoren hinterfragen: Müssen Sie wirklich immer sofort auf jede E-Mail oder Nachricht reagieren? Viele Dinge können warten.
Das Wichtigste ist: Gönnen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten, in denen Ihr Körper zur Ruhe kommen kann – so, wie früher, wenn der Säbelzahntiger endlich weg war.
Mein Angebot für Sie
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die „Säbelzahntiger“ in Ihrem Alltag überhand nehmen und Sie auf der Suche nach Wegen sind, mehr Ruhe und Balance zu finden, dann lade ich Sie herzlich zu einem kostenfreien Erstgespräch ein.
Gemeinsam können wir herausfinden, was Sie brauchen, um aus dem Dauerstress auszubrechen und Ihren Alltag wieder in vollen Zügen zu genießen.
Ich freue mich darauf, Sie auf Ihrem Weg zu begleiten.