Ein kleines Mädchen mit lockigen Haaren und einer Schildkröte im Arm – so kam Momo damals zu uns. Ich war etwa acht Jahre alt, als Radost Bokel in der Verfilmung von Michael Endes Roman über die Kinoleinwände flimmerte. Den Film habe ich gespannt verfolgt, mit Momo mitgefiebert und mich vor den grauen Herren gefürchtet, die den Menschen die Zeit stahlen, um ihre Macht zu festigen.
Damals war die Sache für mich ganz klar: Momo war die Heldin, die Gute. Die grauen Herren hingegen waren unmissverständlich die Bösen. Und Momos Freunde, die ihnen auf den Leim gingen? Die fand ich, ehrlich gesagt, ziemlich naiv.
Ein Kinderbuch, das heute aktueller denn je ist.
Erst kürzlich habe ich Momo das erste Mal gelesen – gemeinsam mit meinem Sohn. Und dabei habe ich etwas Erstaunliches festgestellt: Michael Ende hatte bereits 1973 eine Vision von unserer heutigen Welt. Die grauen Herren, die in seiner Geschichte Zeit stehlen, sind längst in unser Leben eingezogen. Sie verstecken sich nicht mehr hinter grauen Anzügen, sondern in den Technologien, die unser Leben angeblich erleichtern sollen.
Mit der E-Mail begann es: schneller kommunizieren, Zeit sparen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Beschleunigung der Kommunikation sorgt nicht für Entlastung – im Gegenteil. Ständige Erreichbarkeit, permanente Reaktionserwartung: Unsere Zeit wird immer knapper, obwohl wir sie doch angeblich gespart haben.
Sind wir alle auf die grauen Herren hereingefallen?
Als Kind erschien es mir völlig unbegreiflich, wie Momos Freunde so blind gegenüber den grauen Herren sein konnten. Wie konnten sie nicht merken, dass diese ihnen etwas Wertvolles nahmen? Heute, mit ein wenig Abstand und einem erwachsenen Blick, sehe ich: Wir sind ihnen gar nicht so unähnlich.
Wir alle sind den modernen grauen Herren auf den Leim gegangen – oft ohne es wirklich zu bemerken. Die Versprechungen von Zeitersparnis und Effizienz klangen zu verlockend: schnellere Kommunikation, optimierte Abläufe, Zugang zu allem, jederzeit. Doch während wir uns auf die Vorteile konzentrierten, haben wir übersehen, was wir dafür aufgegeben haben. Unsere Zeit, unser Bewusstsein, unsere Ruhe.
Und hier liegt die eigentliche Tragik: Im Gegensatz zu den Menschen in Michael Endes Geschichte haben wir keine Momo, die den Kampf für uns aufnimmt. Niemand wird uns an die Hand nehmen und die grauen Herren in die Schranken weisen. Wir stehen allein vor der Herausforderung, unsere Zeit und unser Leben zurückzuerobern. Und das ist alles andere als einfach, denn die Mechanismen, die uns gefangen halten, sind tief in unserem Alltag verwoben.
Finden Sie Ihre innere Momo
Doch wir können uns selbst helfen. Es geht darum, innezuhalten und kritisch auf unser Leben zu schauen: Was raubt uns Zeit? Was tut uns wirklich gut? Und wie schaffen wir Raum für das, was uns wirklich wichtig ist?
Jeder von uns kann seine eigene Momo finden, eine innere Zeitinsel, die uns bewusst innehalten lässt. Genau das ist der Schlüssel, um den grauen Herren die Macht zu nehmen und wieder mehr Zeit für ein erfülltes, achtsames Leben zu gewinnen.
Gemeinsam den ersten Schritt gehen
Wenn Sie spüren, dass es Zeit für Veränderung ist, lade ich Sie herzlich zu einem kostenfreien Erstgespräch ein. Gemeinsam entdecken wir, wie Sie die grauen Herren in Ihrem Alltag entmachten und Ihre ganz persönliche Momo, Ihre Retterin finden.
Fangen Sie an – denn Ihre Zeit gehört Ihnen!