Panik: Der ungebetene Begleiter

Eine Panikattacke kommt meist plötzlich und unerwartet. Wie ein Sturm, bricht sie über Sie herein. Sie nimmt Ihnen den Atem, raubt Ihnen die Kontrolle und gibt Ihnen das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Vielleicht haben Sie das schon ein- oder mehrmalig erlebt und sind sich einer Sache ganz sicher: „Das will ich nie wieder durchstehen müssen!“ Sie empfinden die Erinnerung an Ihre letzte Panikattacke so schrecklich, dass allein der Gedanke an einen erneuten Anfall schon Angst in Ihnen auslöst. Und genau hier liegt schon ein Teil Ihres Problems. Sie ahnen sicher schon auf was ich hinaus möchte. Ihre Angst vor der Panik wirkt wie ein Brandbeschleuniger.

Aus diesem Grund ist der erste Schritt in der Therapie sich mit den Zusammenhängen vertraut zu machen und die Panik nicht mehr als Feind zu betrachten. Wie viele Ängste hat sie im Grunde nichts Böses im Sinn. Das gilt es in einem ersten Schritt zu verstehen.

 

Missverständnisse zwischen Körper und Geist

Panik ist ein Phänomen, das auf einer Fehlinterpretation von Körpersignalen beruht. Während Angst oft eine Reaktion auf eine erkennbare Bedrohung ist, entsteht Panik, wenn unser Gehirn harmlose oder alltägliche körperliche Empfindungen wie einen schnelleren Herzschlag oder flache Atmung als Warnzeichen für unmittelbare Gefahr missdeutet. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie haben einen wichtigen Termin und sind spät dran. Etwa 5o Meter vor der Bushaltestelle bemerken Sie, dass der Bus bereits kommt und Sie beginnen zu rennen. Sie erreichen den Bus knapp und Ihr Herzschlag ist erhöht. Während ein Mensch, der mit Panik in seinem Leben noch keine Berührung hatte nun den Herzschlag im Bus nicht weiter beobachtet und zur Tagesordnung übergeht, richtet sich Ihr Fokus nun auf den erhöhten Herzschlag. „Womöglich könnte dieser Herzschlag ein Vorbote einer Panikattacke sein“, denken Sie sich und auf Grund dieser Bewertung geraten Sie in Stress. Ihr Körper wird daraufhin mit dem Stresshormon Cortisol überflutet. Ihr Herzschlag wird schneller, der Atem wird flacher. Das bestärkt Sie wiederum in Ihrer Annahme von einer erneuten Panikattacke heimgesucht zu werden. Eins kommt zum anderen. Der Stress wird immer größer und so geraten Sie tatsächlich lediglich auf Grund eines Missverständnisses von Körper und Geist in diese missliche Situation.

 

Die Auswirkungen von Panik auf Ihr Leben

Die körperlichen Symptome einer Panikattacke können sehr beängstigend sein: Herzrasen, Zittern, Atemnot, Schweißausbrüche oder Schwindel – all das lässt Sie glauben, dass etwas Schlimmes passiert. Vielleicht haben Sie sogar Angst, in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben. Oft sind Panikattacken so stark, dass sie mit einem Herzinfarkt verwechselt werden. Diese intensiven Erlebnisse führen häufig dazu, dass Sie beginnen, bestimmte Situationen zu meiden, die mit Panik verbunden sind. Nach und nach ziehen Sie sich zurück, nicht nur von bestimmten Orten, sondern auch von sozialen Aktivitäten und Menschen. So wird Panik zu einem unsichtbaren Gefängnis, das Ihr Leben immer mehr einschränkt.

 

Ursachen der Panik: Ein komplexes Zusammenspiel

Stress, Stress, Stress. Das klingt jetzt gar nicht so komplex, meinen Sie. Ist es aber, sage ich.

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen, die unter Panikattacken leiden, häufig einem hohen Stresslevel ausgesetzt sind.

Dieser Stress hat natürlich die unterschiedlichsten Gesichter: traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit auf der einen Seite oder anhaltender Stress, der uns in der heutigen Welt umgibt auf der anderen Seite: Druck im Büro, Zukunftsangst, Existenzängste, Geldsorgen, die Pandemie ……. All das sind Themen, die uns stressen, sogenannte Stressoren.

Sie sorgen dafür, dass unser Cortisolspiegel kontinuierlich leicht erhöht ist, was uns in fortwährende Alarmbereitschaft versetzt. Diese Alarmbereitschaft kann dazu beitragen, dass wir die Gefahr regelrecht suchen. Ein Zustand, der die Entstehung von Panikattacken natürlich begünstigt.

 

Die Falle der Vermeidung: Wie Vermeidung die Panik nährt

Es ist ganz natürlich, dass Sie versuchen, Situationen zu vermeiden, die Sie mit Panik in Verbindung bringen. Kurzfristig mag das Erleichterung verschaffen. Doch auf lange Sicht wird die Panik dadurch nur stärker. Jedes Mal, wenn Sie einer angstauslösenden Situation aus dem Weg gehen, verstärken Sie unbewusst die Überzeugung, dass diese Situation gefährlich ist. Weil Sie die Situation meiden, haben Sie keine Gelegenheit, sich vom Gegenteil zu überzeugen – nämlich dass sie harmlos ist. Dadurch gewinnt die Panik immer mehr an Macht über Ihr Leben und schränkt Sie zunehmend ein. Anstatt frei zu leben, fühlt es sich an, als würde die Panik bestimmen, wo Sie hingehen und was Sie tun können.

 

Der Weg zur Heilung: Schritt für Schritt

Es gibt Wege, die Panik zu bewältigen und langfristig unter Kontrolle zu bringen. Der erste Schritt besteht darin, die Ursachen zu verstehen und sich den angstauslösenden Situationen gezielt zu stellen. Mit Hilfe der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), Achtsamkeitstechniken und Entspannungsübungen können Sie nicht nur Ihre Gedankenmuster verändern, sondern auch lernen, in stressigen Momenten zur Ruhe zu kommen.

 

Nachsorge: Stabilität  immer wieder üben

Nach Abschluss der Therapie ist es wichtig, die erlernten Techniken weiterhin zu praktizieren. Regelmäßige Gespräche oder der Austausch in Selbsthilfegruppen können helfen, den Therapieerfolg langfristig zu festigen. Ich stehe Ihnen auch nach der Therapie zur Seite, um sicherzustellen, dass Sie weiterhin stabil und panikfrei bleiben.

 

Ihr erster Schritt zu einem panikfreien Leben

Wenn Sie bereit sind, den ersten Schritt in ein Leben ohne Panik zu machen, lade ich Sie zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein. In diesem Gespräch besprechen wir Ihre Situation und finden heraus, welche Schritte Ihnen helfen können, die Panik zu überwinden. Gemeinsam begeben wir uns auf den Weg zu einem Leben mit mehr Freiheit und innerem Frieden.